Freitag, 14. Oktober 2011

Sonstige MP3-Vorträge zum Thema »Gemeindebau«

Sonstige MP3-Vorträge zum Thema »Gemeindebau«

MP3 Gebet und Erweckung
MP3 Zurechtbringen (Mt 18,15-20)
MP3 Lebendige Zusammenkünfte
MP3 Die verborgene Herrlichkeit der Gemeinde
MP3 Prinzipien des Gemeindebaus im Buch Esra
MP3 Wie kann ich meinen noch-nicht-gläubigen Ehepartner für Christus gewinnen?
MP3 Grundsätze des Gebens (2Kor 8-9)
MP3 Gesang und Musik in der Gemeinde (Eph 5,18-20)
MP3 Biblische Anbetung (Norbert Ammon)
MP3 Die Frau in der Gemeinde (Sylvia Plock) (Teil 1)
MP3 Die Frau in der Gemeinde (Sylvia Plock) (Teil 2)
MP3 Das biblische Prinzip der Multiplikation
MP3 Was braucht eine christliche Gemeinde? (Apg 11,19-26)
MP3 Das Reich Gottes I
MP3 Das Reich Gottes II
MP3 Das Reich Gottes III
MP3 Das Reich Gottes IV
MP3 Das Reich Gottes V
MP3 Prioritäten - im persönlichen Leben und im Dienst
MP3 Ausländer - Bedrohung oder Chance?

Donnerstag, 22. September 2011

biografie

Watchman Nee zitiert in seinem Buch „Zur Ehre Gottes leben“ eine von C.H. Spurgeon überlieferte Begebenheit:
Eines Tages kam eine junge Frau zu Spurgeon mit der Frage, ob sie die Freundschaft mit einem ungläubigen jungen Mann aufrecht erhalten könne. Um ihn ganz zu Jesus zu führen, so sagte sie, hätte sie sich entschlossen, sich möglichst bald mit ihm zu verloben. Darauf bat Spurgeon die junge Frau, sich auf einen hohen Tisch zu begeben. Als die Frau darauf stand, sagte Spurgeon zu ihr, dass sie seine Hand fassen und ihn zu ihr nach oben ziehen solle. Trotz mehrfacher Versuche gelang es ihr natürlich nicht. Dann erklärte Spurgeon ihr, dass er nun sie nach unten ziehen würde. Schon beim ersten Versuch zog er sie vom Tisch herunter.

An diesem Beispiel sehen wir, dass es einfacher ist, jemandem herunterzuziehen, als jemanden hochzuziehen!

„Alles zu verkaufen ist von vornherein nur für den möglich, der es für Gott tut. Wenn man sich  einmal aus dem Macht- und Einflussbereich des Reichtums hinausbegeben hat, ist das keine Garantie dafür, dass man nicht wieder hineingerät. Wenn einer nicht wirklich aufpasst, kann er schnell wieder dahinkommen, sein Geld unabhängig von seinem Glauben und als eigenen Besitz anzusehen. Ein gläubiger Mensch muss unaufhörlich lernen, seinen Besitz und seine finanziellen Dinge loszulassen.“

Christen sollten mit ihrem Geld ganz anders umgehen, als Ungläubige. Während die Ungläubigen danach trachten, immer mehr Geld zu nehmen, sollte ein Christ danach trachten, es zu geben.
Ein Christ sollte herausfinden, wie er hier auf der Erde leben muss, um nicht ständig Mangel zu leiden. Hat uns Gott nicht gerade das versprochen? Wie die Vögel am Himmel genug zu essen haben und die Lilien auf dem Feld ein schönes Kleid anhaben, so soll es auch den Kindern Gottes an nichts mangeln.
Alles verkaufen und Jesus nachfolgen, sollte nach Nee kein einmaliger Akt im Leben eines Christen sein, sondern eine Grundhaltung vor Gott.
„Gebt, so wird euch gegeben werden.“ (Lk. 6,38)

Watchman Nee gibt zahlreiche Zeugnisse, in denen obiger Bibelvers sich für ihn immer wieder bewahrheitete:
Einmal z.B., es war 1923 während der Schulzeit Nee’s, lud ihn ein Schulfreund in seine Heimatstadt Chiem-Au ein, um dort das Evangelium weiterzusagen. Der Ort lag jedoch 180 km von Nee’s Heimatstadt entfernt. Die Fahrkosten betrugen 70-80 Dollar für ein Schiff Flussabwärts. Nee hatte das Geld nicht und fing an dafür zu beten.
Die Folge war, dass er von verschiedenen Seiten Geld bekam, aber das waren insgesamt nur etwa 20 Dollar und ein paar Dimes. Sein Schulfreund schrieb ihm, dass alles vorbereitet sei und man ungeduldig auf ihn warte. Nee telegrafierte voller Vertrauen zurück, dass er am Freitag losfahren werde. Doch fehlten ihm immer noch 50-60 Dollar.
Einen Tag vor seiner Abreise wurde Nee von dem Bibelwort „Gebt, so wird euch gegeben werden“ getroffen. Dieses Wort bereitete Nee eine gewisse Not, da er wusste, er könne die Reise unmöglich machen, wenn Gott ihn nicht mit dem Fahrgeld ausstatten würde. Doch die Worte wirkten weiter in Nee. Er beschloss, die Dollars weiterzugeben und nur die Dimes zu behalten. Doch wem sollte er das Geld geben?
Da kam ihm ein bestimmter Bruder in den Sinn und er machte sich auf zu ihm zu gehen Auf halber Strecke kam ihm dieser Bruder auch bereits entgegen. Ihn verließ schon wieder fast der Mut, doch er gab ihm das Geld und ging (Später erfuhr er, dass dieser Bruder mit seiner Familie in argen Geldnöten gewesen war und die 20 Dollar ein großer Segen für ihn waren). Er hatte bis auf die Dimes kein Geld mehr, aber einen großen Frieden im Herzen. Er erinnerte sich: „Gebt, so wird euch gegeben werden.“
Nun war die Zeit, wo Gott seiner Not begegnen konnte. Doch nichts geschah, weder am Donnerstag noch am Freitag. Ein anderer Bruder brachte ihn zu dem Boot, dass ihn zur Hong San Bridge bringen sollte, von wo aus es weiter nach Swaykow gehen würde. Nachdem sein Begleiter gegangen war, betete er und schlief auf dem kleinen Boot ein. Immer wieder hatte er gebetet: „Herr, ich habe andere beschenkt, nun liegt es an dir, mich mit dem Nötigsten zu versorgen.“
Am selben Tag erreichten sie Hong San Bridge und Nee stieg aus, um auf das Dampfschiff umzusteigen. Immer wieder ging er auf dem Schiff auf und ab, in der Hoffnung, Gott würde es so leichter fallen, ihn mit jemandem zusammentreffen zu lassen. Doch niemand kam. Da sagte er auf einmal zu sich: „Du bist ein Tor. Warum bittest du den Herrn nicht um eine billigere Fahrkarte?“. Er spürte, dass er hier eine Spur gefunden hatte, der er folgen musste.
Also betete er: „Herr, ich möchte dich nicht darum bitten, mir das Geld zu besorgen, sondern mich einfach nach Chien-Au zu bringen. Er stand auf dem Bug des Dampfschiffes, als ein Bootsmann mit der Frage auf ihn zukam, ob er nach Nanping oder Chien-Au wolle. Nee antwortete, dass sein Reiseziel Chien-Au sie. Darauf sagte ihm der Bootsmann, dass er ihn für 70 Dimes dort hin bringen würde – weniger als Nee dabei hatte. Er wusste sofort, dass Gott dahinterstand und er ließ sein Gepäck an Bord bringen. Da die Fahrt gewöhnlich 70 bis 80 Dollar kostete, fragte Nee den Bootsmann, warum er die Fahrt so billig bekommen habe. Dieser antwortete ihm, dass das Schiff von der Regierung gemietet worden sei und es ihm freigestellt wurde, noch einen Passagier mitzunehmen. So war der Bootsmann zu einem kleinen Nebenverdienst gekommen.

Und so gelangte Watchman Nee schließlich nach Chien-Au!

Donnerstag, 15. September 2011

Wann fanden Jesu Kreuzigung und die Auferstehung statt? Und wann Deine?

Wir müssen den Willen aufgeben, etwas für Gott tun zu wollen. SEIN Werk ist vollbracht. Wir kämpfen gegen Gott, wenn wir unser Leben auf IHN ausrichten wollen. ER will unser Leben sterben sehen. Wir rufen nach Jesus und Seiner Authorität, wollen unser Leben in Einklang mit Gott bringen,wo ER unsere Beerdigung plant!

Wann fanden Jesu Kreuzigung und die Auferstehung statt? Und wann Deine?

Dienstag, 9. August 2011

Bibelübersetzungen- Opfertod für Gott? Schweigende Gesichter-Warum ich kein Christ bin



Tief verwurzelte Irrtümern, die aus Angst vor fehlendem Maßstab bis aufs Blut vertreten werden.


Das Ergebnis einer Übersetzung hängt von einer Reihe vorgegebener Faktoren ab, darunter:
§  dem verwendeten Ausgangstext (Original- oder Sekundärtexte)
§  dem Projektumfang (ganze Bibel oder nur Teile, ganz neue oder nur Revision einer vorhandenen Übersetzung, jeweiliger Bibelkanon)
§  der Zielsprache und ihren Eigenheiten
§  der Zielgruppe und ihren Rezeptionsbedingungen (Zielkultur)
§  dem Glauben des Übersetzers, seiner Konfession, religiösen Tradition und Sozialisation,
§  dem Übersetzungsansatz
§  dem angestrebten Sprachstil
§  den beteiligten Personen (Auftraggeber, Übersetzer, Redakteure, Berater wie Linguisten, Historiker, Archäologen,Theologen und Korrektoren)
§  den äußeren Bedingungen (Zusammenarbeit, Organisation, Ort und Zeit).
Die meisten Übersetzungen werden ständig überarbeitet. Bedingt durch den natürlichen Sprachwandel können einst treffende, leichtverständliche Formulierungen in Vergessenheit geraten und müssen deshalb ersetzt werden. Wo Luther „Eidam“ verwendete, steht heute „Schwiegersohn“, statt „Farren“ heißt es „Rind“. Neue linguistische oder historische Erkenntnisse können Überarbeitungen notwendig machen. Veränderte Moralvorstellungen fließen ebenfalls ein, z. B. Gleichstellung der Frau. Nicht zuletzt beeinflussen auch Erfahrungen in der Glaubenspraxis, die mit vorangegangenen Übersetzungen gemacht wurden, spätere Übersetzungen – beispielsweise Luther, der die Glaubenssätze seiner Zeit mit großer Entschlossenheit umzusetzen versuchte, aber daran scheiterte und aus dieser Erfahrung heraus eine Neuinterpretation der Paulusbriefe entwickelte
Aufgrund der unterschiedlichen Struktur verschiedener Sprachen im Allgemeinen ist eine Eins-zu-eins-Übersetzung nicht möglich. Wie Friedrich Schleiermacher herausstellte, gibt es im Wesentlichen zwei Strategien, mit diesem Problem umzugehen: Entweder passt man den Inhalt an den Leser an und nimmt dadurch Kompromisse in der Genauigkeit in Kauf, oder man verlangt vom Leser, sich an den Inhalt anzupassen und nimmt damit Kompromisse in der Verständlichkeit in Kauf. Man nennt diese Strategien auch „zieltextorientiert“ und „ausgangstextorientiert“ oder „wirkungstreu“ und „strukturtreu“, wobei zu betonen ist, dass „-treu“ hier hauptsächlich die Absicht der Übersetzer meint.[9]


"Wenn ich dann fragte, wie man als Mensch des 21. Jahrhunderts glauben könne, nur durch ein göttlich veranlasstes Menschenopfer gerettet zu werden, das vor seinem Tode gefoltert und dann auf die denkbar brutalste Art und Weise hingerichtet wurde, habe ich meistens nur in schweigende Gesichter geblickt. Allenfalls kam als hilflose, aber die christliche Lehre missinterpretierende Reaktion, dass das alles nur symbolisch zu verstehen sei."U.Lehnert

Freitag, 29. Juli 2011


der neue Mensch lernt sein Ebenbild kennen


der neue Mensch lernt sein Ebenbild kennen
Kolosser 3,10 und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen.
10 und ziehet den neuen an, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde des, der ihn geschaffen hat;
der neue Mensch muss sein Ebenbild (Jesus Christus, den neuen Menschen, der er immer war) Kennen lernen
Genauso wie das Babie seine Mutter kennen lernt. Auch nach der Geburt
.

Montag, 25. Juli 2011

„Jesus und der Philosoph“


Jesus und der Philosoph
(von Pfr. Johannes Taig, Hospitalkirche Hof)
Liebe Leser,
nächtliche Gespräche haben es manchmal in sich. In der Nacht sinken die Dinge auf ihren Grund. Und wenn wir Modernen vielleicht auch nicht mehr die Faszination über „das moralische Gesetz in uns“ mit dem Philosophen Immanuel Kant teilen - beim Blick in den Sternenhimmel müssen wir mit ihm staunen über seine geheimnisvolle Unermesslichkeit und über die geheimnisvolle Winzigkeit unseres Lebens. Wer hat bei solchem Anblick noch nicht über eine der Grundfragen des Philosophen nachgedacht? Was kann ich wissen, was darf ich hoffen, was soll ich tun?

In der Nacht sind sie offen, der Welten tiefe Brunnen. Nachts geht man sich selbst und den Dingen auf den Grund. Für den gebildeten Nikodemus und seine Kollegen ist deshalb die Nacht die Zeit, sich mit tiefsten und letzten Dingen zu beschäftigen. Das soll auch eine Anregung für uns sein, die Tagesthemen oder die Late Night Show einmal abzuschalten und in uns und die Welt hineinzulauschen. Denken ist nicht durch die Übernahme vorgefertigter Meinungen zu ersetzen und Erkenntnis nicht durch Information.

Martin Luther zum Text: „Die Weisen der Welt fragen seit Anbeginn der Welt: Wie kann man rechtschaffen und selig werden? Das wird erörtert vom Anfang bis zum Ende der Welt. Auch in unserer Zeit habt ihr es vor Augen, wie wir einander darüber in den Haaren liegen. Alle wollen darüber urteilen, aber sie wissen keine Antwort.“

Womit wir mitten in unserem Predigttext wären. Vielleicht ist es das, was dem im philosophischen Diskurs geübten Nikodemus längst aufgegangen ist. Sie wissen keine Antwort. Vielleicht weiß Jesus die Antwort. Jesus weiß die Antwort anders, als Nikodemus denkt. Manchmal spürt man das Vergnügen, das der EvangelistJohannes an den Missverständnissen hat, die Jesus gerade gegenüber den Gebildeten unter seinen Verächtern erzeugt, ob sie nun Nikodemus oder Pilatus heißen. Aber vielleicht tun wir dem Erstgenannten Unrecht, wenn wir betrachten, dass er es an der angemessenen Höflichkeit nicht fehlen lässt:

Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus wir wissen, dass Du eine unwahrscheinliche, einmalige historische Gestalt bist. Nichts ist zu vergleichen mit deiner Bergpredigt, deinen Reden und Gleichnissen. Dein Humanismus ist bewundernswert und deine liebevolle menschliche Tiefe. So können auch heutige Gebildete unter den Verächtern des Glaubens reden.

Jesus knüpft an die Komplimente des Nikodemus nicht an. Er ist keiner von diesen „Taxitheologen“. Kennen Sie die? Sie holen die Leute dort ab, wo sie stehen und setzen sie am Ende des Gottesdienstes, am Ende der Veranstaltung, am Ende des Abends genau wieder dort ab.

Der Dramaturg Peter Hacks schreibt schon 1976: Man muss zugeben, dass dem Christentum, mehr als anderen Religionen, ein Hang zur Verschämtheit anhaftet. Es schielt nach dem Urteil der Vernunft, wie eine Genante nach dem Stadtklatsch. Es wird um so zimperlicher, je älter es wird, und es bringt seinem Ruf die unglaublichsten Opfer. Zuerst genieren sich die Christen ihrer mythologischen Herkunft. Wer zu jener Zeit über Land ging, fand auf dem Dung die Madonnen liegen, welche die Christen aus ihren Kirchen geworfen hatten. Die Künstler sammelten sie auf und stellten sie zu Hause in ihre Kunst- und Wunderkammern. Seit neuestem indes finden die Künstler, wenn sie an Misthaufen vorüberwandern, auch den Heiligen Geist, den Sohn, ja nicht selten den Vater. Die Christen selbst haben sie fortgeworfen. Sie haben das Christentum verkleinert, auf einen Rest von Sätzen über Gerechtigkeit, Tugend und die Herstellung einer würdigeren Welt; lauter Sachen auf die sich, Gott ist des Verfassers Zeuge, die Marxisten besser verstehen.“ (Adam und Eva, Leipzig 1976, S. 103) - was man heute, nach den Lehren der Geschichte, auch bezweifeln muss.

Die Frage bleibt: Was soll die Kirche nach Meinung der gebildeten und oft theologisch studierten Außenstehenden denn alles sein? Sponsor für Greenpeace, Amnesty International und Attac? Wahrer der Ethik in einer Gesellschaft, der die Grundwerte abhanden kommen? Eine Selbsterfahrungsgruppe? Ein multikultureller und multimedialer Dienstleister?

Amen, Amen, sagt Jesus, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Damit fängt der Glaube und sein Geheimnis an und dann kommt erst das Nachdenken, was Kirche sein, tun und sagen soll.

Wie soll das gehen, fragt der philosophisch geschulte Nikodemus beharrlich? Was ist die Methode? Und wir könnten Nikodemus heute zu der Fraktion in der Christenheit schicken, die aus der Wiedergeburt eine Bekehrungsmethode gemacht haben, weil auch in der Christenheit immer wieder zur Geltung drängt, dass man für sein Heil auch etwas tun, sich anstrengen, all seinen Willen zusammennehmen und sich entscheiden muss. Wiedergeburt als Methode, dass hätte Nikodemus leicht begriffen. Amen, Amen, sagt Jesus, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Was sagt Jesus da eigentlich so beharrlich? Jesus sagt, es gibt keine Methode um aus Wasser und Geist geboren zu werden, so wie es auch keine Methode gibt auf diese Welt geboren zu werden. Geboren werden ist ein passiver Vorgang. Keiner von uns konnte etwas dazu tun, dass er geboren wurde und seine Augen im Licht dieser Welt aufschlug.

Und genauso verhält es sich mit der geistlichen Geburt. „Fürchte dich nicht“, sagt Gott beim Propheten Jesaja, „denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“( Jesaja 43/1) Da bleibt uns nur übrig, aufzuhören uns zu fürchten, aufzuhören mit dem Versuch aus eigener Vernunft und Kraft an Jesus Christus unsern Herrn zu glauben und zu ihm zu kommen (vgl. Luthers Auslegung zum3. Glaubensartikel).

Glauben heißt: Gott machen lassen! Glauben heißt, das eigene Herz und den eigenen Verstand hinzuwenden zu dem dreieinigen Gott, der sich so weit zu uns herunterbeugt, das wir ihn finden: als den Vater, der mich und unsere Welt geschaffen hat, als den Sohn, der uns als Menschenbruder begleitet und erlöst hat, als den Heiligen Geist, dem Band der Liebe, der von Gott erzählt, den rechten Glauben schenkt und das rechte Tun. „Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht, wie du mein wollest werden.“ (EG 37/2) Gott als Geheimnis der Welt. Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, der Hunderte Kilometer entfernt einen Tornado entfacht. Wer will das ergründen?

Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der ich bedauert habe, dass ich mich an meine eigene Taufe als Säugling nicht erinnern kann. Heute finde ich es gut so. Es ist, als wäre mir meine Taufe entzogen, wie meine Geburt. Niemand kann sie mir nehmen, nicht einmal ich selbst. So bleibt sie ganz Wasser und Geist. Gott als Geheimnis meines und deines Lebens.

Das gibt uns unendlich zu danken und zu denken. Und deshalb bringt die Christenheit immer wieder tüchtige Theologen, Denker, Dichter, Ethiker und Philosophen hervor, die ihrer Zeit etwas zu sagen haben. Aber auch die, liebe Gemeinde, lieber Nikodemus, können zur Nacht nur die Hände falten, wie die kleinen Kinder und ihr kleines Herz in die Hand Gottes legen. Damit es Ruhe findet in ihm.



Pfarrer Johannes Taig    (Hospitalkirche Hof)
(weitere Predigten von Pfarrer Taig finden Sie exklusiv  unter  www.kanzelgruss.de)
Text: 3,1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden.
3,2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.
3,3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
3,4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?
3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
3,6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.
3,7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden.
3,8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.