Tief verwurzelte Irrtümern, die aus Angst vor fehlendem Maßstab bis aufs Blut vertreten werden.
Das Ergebnis einer Übersetzung hängt von einer Reihe vorgegebener Faktoren ab, darunter:
§ dem verwendeten Ausgangstext (Original- oder Sekundärtexte)
§ dem Projektumfang (ganze Bibel oder nur Teile, ganz neue oder nur Revision einer vorhandenen Übersetzung, jeweiliger Bibelkanon)
§ der Zielsprache und ihren Eigenheiten
§ der Zielgruppe und ihren Rezeptionsbedingungen (Zielkultur)
§ dem Übersetzungsansatz
§ dem angestrebten Sprachstil
§ den beteiligten Personen (Auftraggeber, Übersetzer, Redakteure, Berater wie Linguisten, Historiker, Archäologen,Theologen und Korrektoren)
§ den äußeren Bedingungen (Zusammenarbeit, Organisation, Ort und Zeit).
Die meisten Übersetzungen werden ständig überarbeitet. Bedingt durch den natürlichen Sprachwandel können einst treffende, leichtverständliche Formulierungen in Vergessenheit geraten und müssen deshalb ersetzt werden. Wo Luther „Eidam“ verwendete, steht heute „Schwiegersohn“, statt „Farren“ heißt es „Rind“. Neue linguistische oder historische Erkenntnisse können Überarbeitungen notwendig machen. Veränderte Moralvorstellungen fließen ebenfalls ein, z. B. Gleichstellung der Frau. Nicht zuletzt beeinflussen auch Erfahrungen in der Glaubenspraxis, die mit vorangegangenen Übersetzungen gemacht wurden, spätere Übersetzungen – beispielsweise Luther, der die Glaubenssätze seiner Zeit mit großer Entschlossenheit umzusetzen versuchte, aber daran scheiterte und aus dieser Erfahrung heraus eine Neuinterpretation der Paulusbriefe entwickelte
